Galeripora discoides-/megastoma-Gruppe
![](pics/discoides_122_58b.jpg)
Eine große Art ist
Galeripora discoides. Sie hat die Form einer flachen Scheibe (Scheiben-Uhrglastier) mit tief eingestülpter Mundöffnung. Dieses aktive Exemplar hat einen Durchmesser von 122 µm, Mund 58 µm. Arttypisch sind viele kontraktile Vakuolen. Kreidesee Hemmoor.
![](pics/discoides_122_58a.jpg)
In der Regel hat die Art, wie die meisten Arcellen, zwei Zellkerne. Dieses Exemplar besitzt ca. zehn. Für Eugène Penard und Georges Déflandre stellten A. discoides-artige Formen mit mehr als zwei (bis zu 20) Zellkernen die eigene Art A. polypora dar.
G. discoides mit geschluckter 65 µm langer Kieselalge Pinnularia spec. (Pseudostom ca. 50 µm)
![](pics/leidydiscus.jpg)
Von der Seite. (Zeichnung Joseph Leidy)
![](pics/discoides_137-50_poren eingeblende_rundt.png)
Galeripora discoides im Schieflicht. Man erkennt zwei Kerne, einige kontraktile Vakuolen und die Epipodien, eine Schärfeebene, der Porenkranz aus einer anderen Aufnahme darübergelegt. Hausteich. 137 breit, Öffnung 50 µm (≅ 36%).
Noch größer ist Galeripora megastoma (großer Mund), ebenfalls eine flache Scheibe mit tief eingestülpter Mundöffnung.
Dieses leere Exemplar hat einen Durchmesser von 193 µm, Mund 94 µm (Mundöffnung also ≅ 50% des Durchmessers).
Diese 240 µm große Galeripora (Rückenansicht) ist wegen der Größe als Galeripora megastoma einzuordnen, obwohl die Öffnung mit 103 µm nur ca 40 % des Gesamtdurchmessers beträgt. Balksee-Randmoor.
![](pics/2discoides.png)
Kurz nach der Teilung:
Zwei relativ kleine
Galeripora discoides: Durchmesser 112 µm, Mund 42 µm, Hausteich.
Meine Messungen von
Galeripora discoides und G. megastoma:
Breite |
Öffnung |
% |
112 |
42 |
47 |
122 |
58 |
48 |
164 |
75 |
40 |
170 |
67 |
40 |
172 |
67 |
40 |
193 |
94 |
49 |
211 |
104 |
50 |
219 |
94 |
43 |
240 |
103 |
40 |
246 |
107 |
43 |
250 |
109 |
43 |
256 |
107 |
42 |
260 |
113 >
| 43 |
Grafisch aufbereitet:
![](pics/discoidesxy.jpg)
x = Durchmesser,
y = Mundöffnung
Die rote Linie zeigt das Verhältnis Mundöffnung/Durchmesser von 45 %.
A. discoides haben zwei bis ca. zehn Kerne, A. megastoma 35-200 Kerne. Da die meisten gefundenen Schalen leer sind, Faustregel:
A. discoides < ca. 160 µm,
A. megastoma > ca. 200 µm.
Das Verhältnis Mundöffnung/Durchmesser liegt bei allen von mir gemessenen Größen um 45 %.