Schalenamöben
 

Galeripora discoides-/megastoma-Gruppe



Eine große Art ist Galeripora discoides. Sie hat die Form einer flachen Scheibe (Scheiben-Uhrglastier) mit tief eingestülpter Mundöffnung. Dieses aktive Exemplar hat einen Durchmesser von 122 µm, Mund 58 µm. Arttypisch sind viele kontraktile Vakuolen. Kreidesee Hemmoor.



In der Regel hat die Art, wie die meisten Arcellen, zwei Zellkerne. Dieses Exemplar besitzt ca. zehn. Für Eugène Penard und Georges Déflandre stellten A. discoides-artige Formen mit mehr als zwei (bis zu 20) Zellkernen die eigene Art A. polypora dar.

G. discoides mit geschluckter 65 µm langer Kieselalge Pinnularia spec. (Pseudostom ca. 50 µm)

Von der Seite. (Zeichnung Joseph Leidy)

Galeripora discoides im Schieflicht. Man erkennt zwei Kerne, einige kontraktile Vakuolen und die Epipodien, eine Schärfeebene, der Porenkranz aus einer anderen Aufnahme darübergelegt. Hausteich. 137 breit, Öffnung 50 µm (≅ 36%).


Noch größer ist Galeripora megastoma (großer Mund), ebenfalls eine flache Scheibe mit tief eingestülpter Mundöffnung.
Dieses leere Exemplar hat einen Durchmesser von 193 µm, Mund 94 µm (Mundöffnung also ≅ 50% des Durchmessers).
Diese 240 µm große Galeripora (Rückenansicht) ist wegen der Größe als Galeripora megastoma einzuordnen, obwohl die Öffnung mit 103 µm nur ca 40 % des Gesamtdurchmessers beträgt. Balksee-Randmoor.


Kurz nach der Teilung:
Zwei relativ kleine Galeripora discoides: Durchmesser 112 µm, Mund 42 µm, Hausteich.


Von der Seite.

Meine Messungen von
Galeripora discoides und G. megastoma:

breit stoma
112 42
122 58
164 75
170 67
172 67
193 94
205 94
207 105
211 104
219 94
240 103
246 107
250 109
256 107
260 113


Grafisch:



A. discoides haben zwei bis ca. zehn Kerne,
A. megastoma 35-200 Kerne.
Da die meisten gefundenen Schalen leer sind, Faustregel:
A. discoides     < ca. 160 µm,
A. megastoma > ca. 200 µm.
Das Verhältnis Mundöffnung/Durchmesser liegt bei allen von mir gemessenen Größen um 45 %.