Schalenamöben

Cochliopodium - eine Übergangsform

[Griechisch cochlis=Schale, pous=Fuß]

Cochliopodium ist eine Gattung unterschiedlich geformter kleiner Amöben. Der Rücken ist mit einer scheiben- oder glockenförmigen, sehr flexiblen, aus einer Lage Schuppen bestehenden Schale bedeckt. Die Form dieser Schuppen ist arttypisch und lässt sich nur mit dem Elektronenmikroskop erkennen und unterscheiden. In der Bewegung flacht sich die Schale anscheinend ab, und es zeigt sich ein mehr oder weniger ausgeprägter, an Nacktamöben erinnernder hyaliner Rand. Bei einigen Arten tragen die Schuppen Stacheln. Es gibt Arten mit Zoochlorellen.

Die Gattung wird in der Regel zu den Nacktamöben gezählt, und stellt vermutlich die Übergangsform von den nackten zu den beschalten lobosen Amöben (den Arcellinida) dar. Schönborn schrieb 1966 (s. Quellen): „Aus der Gattung Cochliopodium kann man bequem die urnen- und kalottenförmigen Schalen [der lobosen Testaceen] herleiten“.



Diese Cochliopodium spec. (vermutlich C. bilimbosum, Durchmesser variabel
40-50 µm) aus dem tiroler Recherfilz liegt auf einem Algenfaden. Die grünen Bestandteile sind vermutlich symbiontische Zoochlorellen.
 
In der Bewegung zeigt sich der hyaline, nacktamöbenartige Rand.
... glockenförmig in der Seitenansicht
Links eine leere (sich leerende?) Schale, rechts ausgestreckte Pseudopodien.



Die etwa zwei µm dicke Schale ist aus fein ziselierten sanduhrförmigen Elementen zusammengesetzt, die arttypisch und nur im Elektronenmikroskop erkennbar sind.


Andere Seitenansicht mit Pseudopodien.
Schale 38 µm breit.


Bei MouseOver startet eine kleine Animation aus einem Stapel von Schärfe-Ebenen, welche die flexible Form der Schale zeigt.


(animiertes GIF, mit Picolay erstellt).

Animation

Ich fand diese Cochliopodien in großer Zahl in tiroler Mooren.


Eugène Penards Zeichnungen.