Schalenamöben

Die Arcella-Spezies mit halbkugeligen Formen.

Die Haemisphaerica/Rotundata Komplexe.
(bzw. Vulgaroides/Altoides nach Deflandre 1928, s. arcella.nl)




Arcella gibbosa

Das „buckelige Uhrglastier“. Eine Gruppe von halbkugeligen Arcella-Arten, deren Oberflächen regelmässige Falten und Vertiefungen aufweisen.

Die Bestimmung dieser Arten ist wegen der Ähnlichkeit der Gehäuse sehr schwierig. Es gibt geringe Unterschiede, hauptsächlich in der Größe und der Ausprägung der Falten. Daher sollten bis zu einer zufriedenstellenden Klärung für die praktische Arbeit die Arten A. gibbosa (die größte), A. hemisphaerica (die kleinste) und die dazwischenliegendenA. vulgaris, A. rotundata und A. intermedia im Gibbosa-Komplex zusammengefasst werden. (sinngemäß aus A. Tsyganow und Y. Mazei 2006/7, Lahr and Lopes, 2009)

Aus zwei Schärfenebenen zusammengesetzt:
Aussen die Struktur der Schale, innen der Plasmaleib und die Position des Pseudostom,
83 µm.


Zwei Schärfenebenen einer Arcella gibbosa, Gehäusebreite 80µm.

seitlich
und dorsal

Dieser Schnitt durch ein lebendes Exemplar zeigt die ausgeprägte Lippe um die Öffnung, die zu einem regelrechten Trichter heruntergezogen ist.
Man erkennt die Aufhängung des Plasmakörpers in der Schale.
Struktur der Oberfläche (Ausschnitt).


Arcella vulgaris

Seitenansicht einer 111 µm breiten Arcella vulgaris (Balksee-Randmoor).
 


Arcella hemisphaerica/rotundata/intermedia-Komplex

(die kleinsten Arcellen)

Drei ca. 50 µm kleine Exemplare aus dem Balksee-Moor.

Links die var. undulata, man erkennt zwei Zellkerne und mehrere kontraktile Vakuolen.
Arcella cf. rotundata,
65 µm, Balksee-Randmoor
Die mit 63 µm etwas kleinere, leicht zu verwechselnde
Arcella cf. intermedia.
(Balksee-Randmoor)

A. hemisphaerica, (die kleinste), A. rotundata und A. intermedia sind vermutlich Variationen einer Art.

An- oder Abwesenheit von Vertiefungen und Falten sind natürliche Abweichungen und können nicht zur Artbestimmung dienen.


Arcella conica, 91 µm hoch.
 

Arcella mitrata


Die schöne, seltene Arcella mitrata findet man mit Glück in Gewässern mit untergetauchtem Sphagnum und Utricularia minor (kleiner Wasserschlauch).
Höhe und Breite ca. 127 µm. (Schlot, Hl. Meer Gebiet, pH 4.7 34 µS)



Diese Schnittebene durch eine lebende A. mitrata zeigt die Aufhängung des Plasmakörpers in der Schale und die eingezogene Öffnung mit dem ausgestülpten Rand.



Zu den Arcellina gehören die kleinen schüsselförmigen Pyxidicula

Diese sind im Gegensatz zu den echten Arcella nach unten bis auf den Rand offen. Pseudopoden wurden nicht beobachtet. Das punktierte Gehäuse ist zunächst durchscheinend und wird mit dem Alter rotbraun.

Die 21 µm breite Pyxidicula cf. operculata (Hl. Meer Gebiet).

Pyxidicula spec. 28 µm, Balksee-Moor
Pyxidicula spec. 24 µm, Balksee-Moor

Pyxidicula cf. invisitata, 38 µm.
... und 45 µm, beide Tirol.

Pyxidicula cymbalum, ca. 75 µm, Balksee-Randmoor
(erheblich größer als die anderen Arten der Gattung Pyxidicula).

Oben: Blick von unten auf ein 72 µm breites Exemplar.
Rechts oben: Ansicht schräg von unten auf ein ebenfalls 72 µm großes, noch nicht ausgefärbtes Exemplar.
Die Art besitzt einen Wulstrand und einen äußeren, durchscheinenden Rand. Sie ist nicht selten, aber leicht zu übersehen, meist findet man im nassen Moos nur leere Schalen.