«»
Die Haut
Bemerkenswert ist die Beschaffenheit der äußeren Haut. Steller beschrieb sie als
„einen Zoll dick, schwarz, rau und runzlig, hart und steinartig, wie eine Baumrinde steinig und dem Chagrin*)stark genarbte Ledersorte ähnlich, fast als zerrissen ...
dieselbe ist auf dem Rücken glatt oder kahl; vom Genick bis zur Floßfeder des Schwantzes läuft diese Oberhaut in lauter circulförmigen Runtzeln.“
Den Rücken haben vermutlich Seevögel von Parasiten gereinigt, und ihn so glatt erhalten. Die Unregelmäßigkeiten der übrigen Haut wurde wohl vornehmlich durch in der Oberhaut bohrende Parasiten verursacht. Wegen dieser Eigenschaften nannte man das Tier auch Borkentier. Diese Oberhaut war offenbar recht spröde und verletzlich. Steller schrieb:
"... habe ich sehr oft wahrgenommen wenn diese Thiere gefangen, und mit Hacken an das Land gezogen wurden, dass durch ihre heftige Erschütterung mit dem Leibe, und Schwanze, auch ihrem Widerstand mit den Forderfüssen grosse Stücke von ihrer Oberhaut absprungen; dass die Oberhaut an dern Forderfüssen oder Armen, und dem sogenanten Huf (ungula), auch die Floßfeder des Schwanzes abbrach."
Auch die große Schwanzflosse bestand also aus einem spröden Material und brach leicht. Steller beschrieb weiter:
"... der Schwanz ... läuft mit einer schwartzen Floßfeder aus, die äußerst hart und starr ist. Ihre Substanz ist wie Fischbein ... und bestehet aus lauter auf einander liegenden Blättern ... einen vierten Theil tief vom Ende ist sie geschlitzt, und siehet den groben Spitzen der Kornähren etwas ähnlich."
Kleinschmidt vermutete:
"Offensichtlich wurden die Spitzen der Schwanzflossen von keratinierten Hautleisten gebildet, die sukzessiv nach außen wachsend, sich wohl infolge jahresrhytmischen unterschiedlichen Wachstums lamellenartig (wie Kornähren) verschachtelten. Ihre Ränder faserten infolge der Beanspruchung durch die Schwimmbewegungen auf."
Es gibt im Museum St. Petersburg ein Hautstück, welches Alexander Brandt 1871 im Lager der Petersburger Akademie fand und der Seekuh zuschrieb. Es bestehen aber Zweifel an der Echtheit*)Domning 1978, S. 132.
Steller berichtete:
"Die Meerkuh wird von einem besonderen Ungeziefer, welches gleichsam eine Laus ist, geplaget".
Es handelte sich dabei vermutlich um einen Krebs aus der Familie Cyamidae, die Art ist unbestimmt. Eine von Steller erwähnte*)in Stejneger 1936, Appendix A Zeichnung der Tiere (insecta hujus animalis) ist nicht erhalten.



«»