«»
Körperform (Forts.)
Steller stellte am 12. Juni 1742 eine penible Liste der Einzelabmessungen eines harpunierten weiblichen Tieres her. Bei der Übertragung von Fuß nach Zentimeter gibt es in den verschiedenen Quellen leicht voneinander abweichende Ergebnisse, abhängig davon, welches der damals existierenden Maßsysteme zugrunde gelegt wurde*)hier nach V.G. Heptner 1974.
 cm
Körperlänge von der Spitze der Oberlippe bis zum Ende der rechten Schwanzfinne741,5
Entfernung von der Spitze der Oberlippe bis zum Mundwinkel39,5
Desgleichen von der Spitze der Oberlippe bis zur Schulter132,5
Desgleichen bis zur Geschlechtsöffnung490,0
Länge der Geschlechtsöffnung26,0
Länge des Schwanzes vom Schließmuskel des Afters bis zum Anfang der Schwanzfinne192,5
Umfang des Kopfes auf der Höhe der Nasenlöcher78,0
Desgleichen auf der Höhe der Augen122,0
Halsumfang am Genick204,0
Höhe des vorderen Teils vom "Rüssel"21,0
Rumpfumfang in Höhe der Schultern367,0
Größter Rumpfumfang mitten um den Unterbauch622,0
Umfang des Schwanzes an der Ansatzstelle der Finnen143,0
Abstand zwischen den Enden der Finnen bzw. Breite des Schwanzes199,0
Höhe (Dicke) der Schwanzfinne26,5
Länge der gesamten inneren (oberen) Lippe, welche zottig und scharf wie ein Besen ist13,2
Ihre Breite7,7
Breite der äußeren Oberlippe nach dem Kinn zu, mit ihrer schrägen Oberfläche, die mit länglichen weißen Borsten ganz bedeckt ist35,7
Ihre Höhe25,5
Unterlippe schwarz, ohne Haare oder Borsten, glatt, hängt zum Brustbein herab,herzförmig; ihre Breite19,7
Ihre Höhe17,3
Entfernung von der Unterlippe zum Brustbein138,0
Schnitt bzw. Breite des Mauls von einem Ende zum anderen52,0
Breite bzw. richtiger Länge des Magens112,0
Länge des Darmes vom Maul bis zum After15.210,0
Entfernung von der Geschlechtsöffnung bis zum Schließmuskel des Afters20,4
Durchmesser der Luftröhre unterhalb des Kehlkopfes10,7
Länge des Herzens56,0
Breite des Herzens64,0
Länge der Nieren80,0
Breite der Nieren45,6
Länge der Zunge30,6
Breite der Zunge9,0
Länge der Brustwarzen10,2

Der Herausgeber der ersten deutschen Übersetzung der Sonderbaren Meerthiere schrieb 1753 im Vorwort:
"die Meerkuh hätte dagegen ... eine Schollenähnliche Gestalt, wenn die Linien jeder Ausmessung von ihr, welche der Herr Autor [Steller] gibt, zusammen gesetzet würden ... diese in der Mitte so dicke, nach dem Kopf und Schwantze aber dagegen fast dünne auslaufende Meerkuh."
Wenn man dementsprechend die von Steller notierten Maße und Beschreibung der Körperform "zusammensetzt" [die Umfänge/Querschnitte kreisförmig angenommen], ergibt sich diese Umrißzeichnung:
Umrisszeichnung

Der relativ dünne Körper zum Schwanzende hin lässt auf eine geringe Muskulatur schließen. Der Pelzjäger Cherepanov berichtete*)in Domning 1978, S. 164, dass die Tiere, nachdem sie harpuniert worden waren, nur etwa zehnmal wild und heftig mit dem Schwanz schlugen, bevor sie ermattet aufgaben und ziemlich kraftlos zu fliehen versuchten.
Der Fang der jungen Tiere war, wie Steller berichtete*)1753, S. 100, wesentlich schwieriger, da sich diese erheblich heftiger wehrten: "Von diesen Thieren werden viel leichter erwachsene und sehr große gefangen, als ihre Kälber; darum weil die Kälber viel geschwinder und heftiger schwimmen".



«»